Christian Kirchmair
Schoberweg 192
A-5350 Strobl, Österreich
ck@christian-kirchmair.at
www.christian-kirchmair.at
Oder ein Neubeginn, oder ein Innehalten oder doch nur eine Atempause?
Von einem Tag auf dem Anderen hatte sich viel verändert.
Die Visions-Suche in Andalusien, eines meiner Angebote 2020, war von zwölf Frauen und Männer gebucht. Die Informationen zu einem Virus mit dem Namen Corona wurden von Tag zu Tag umfangreicher und die kommenden Einschränkungen von der verantwortlichen Politikern*Innen wurden immer klarer formuliert. Sylvia Koch-Weser und ich konnten es schließlich nicht mehr verantworten, die Reise mit der Gruppe anzutreten. Es war dann im Nachhinein gesehen die richtige Entscheidung, am Tag nach unserer Absage, verhänge die Regierung in Spanien den Ausnahmezustand, zwei Tage später wurden die Landes-Grenzen geschlossen.
Ich persönlich setzte mich sodann in Stille und mit Ruhe in meine Isolation und versuchte nach zu spüren. Und es tat mir gut. Es gab keinen Impuls in mir etwas zu planen, etwas anders haben zu wollen. Viel mehr war es ein kauen und vertauen der letzten Jahre(zehnte) und ein Versuch, neben den "überraschend aufgetretenen Herausforderungen, das Geschenk in dieser Krise/Chance zu erkennen. Es war bei aller Tragik auch eine heilige Zeit, die wir, wenn wir ehrlich sind, alle kommen gesehen hatten. Der Wandel, den ja viele schon erwartet und nachdem wir uns auch gesehnt hatten, schien eingetroffen zu sein. In diesem Gesichte hatten wir den Wandel allerdings nicht erwartet.
Für mich war es auch eine Einladung an uns alle, in die Zeremonie (was immer das für Jeden ist) zu kommen und zu fasten. Fasten mit Kontakten, Konsum, Gerede, Beschäftigung, Essen und einiges mehr. Eine Einladung inne zu halten, sich Zeit für Innenschau zu gönnen. Eine Zwischen-Bilanz in seinem Leben zu ziehen. Nachzuspüren wo einem die Wellen des Lebens und der Liebe hingespült hatten. Manches Gewohnte zu hinterfragen, Anderes wert zu schätzen. Seinen persönlichen Weg genauer zu erspüren.
Dies tat ich dann bis Ende Juni, bis die Einschränkungen aufgeweicht wurden und sich die Landesgrenzen wieder öffneten. Auch wenn mit den vielen Wochen diese Zeit emotional sehr bewegt hatten, bei mir immer wieder Zweifel aufgestiegen sind was wahr und was vielleicht nicht wahr war, mich meine innere Unruhe immer wieder antrieb, so fühlte ich doch ganz klar, das dies meinem Wesen gut tat. Um die Zeit bestmöglich erleben zu können, rief ich immer wieder die Stille in mir und versuchte mich so wenig wie möglich ablenken zu lassen. Es gab zahlreiche, gut gemeinte Angeboten zur virtuellen Vernetzung und hunderte Informationen die rundum im Umlauf waren. Von alle dem versuchte ich ein Abstand zu halten, so wie es auch die Regierung von uns Menschen forderte. Um mich nicht ver-rückt zu werden, besuchte ich so oft wie möglich den See, sprang manchmal hinein und lauschte den Gesängen der Natur.
Das was uns begegenete war für ALLE absolutes Neuland, fast alle von uns hatten zu so einem Erleben keinerlei Erfahrung. Es war eine Lernphase wo es viel um Vertrauen (für die Verantwortlichen), Solitärität mit den Gemeinschaften, um die Hoffnung und um das Durchhalten ging. Und so blieb ich mal wo ich war und hielt es aus, das ich nicht das bekam/machte, was ich vorhatte/wollte/mir wünschte.
Es war eine heilige Zeit
Wie konnten wir davon ausgehen, das wir in einer "kranken Welt" gesund bleiben würden? Für viele in unserer Welt war der Status quo schon vor dem Coronavirus katastrophal. Tatsächlich war die Welt für viele Arten und viele Völker bereits vorher untergegangen. Wir befanden uns also unvermutet mitten in einer Krise/Chance von beispiellosem Ausmaß. Die Menschheit war aufgerufen die Veränderung zu begrüßen oder so weiter machen? Uns allen ist bewußt, dass eine Veränderung nicht einfach ist.
Diesmal ging es um viel. WENN wirin diesen Monaten den Versuch gestartet hätten, dann hätte es einer radikalen Veränderungen bedarft um unserer Entwicklung von massiven Umweltzerstörungen, Umweltverschmutzung auf Land und in den Meeren, Tier- und Pflanzen-sterben, Hungersnöten, Energiekrisen, Kriegs- und Flüchtlingssituationen, ungleiche Aufteilung der vorhandenen Ressourcen auf der Mutter Erde, zunehmend autoritären Regime und eskalierenden Ungleichheiten und einiges mehr, abzuwenden.
Wir Konsum(gesteuerten)Menschen betrachten ja meist die wirtschaftlichen Aspekte und Auswirkungen zuerst, und schauen viel weniger auf unsere Natur und unsere wahren Bedürfnisse.
Im Wirtschaftlichen spiegelte sich schon lange viel Ungerechtes/Unterschiedliches. Wir hatten schon in den wenigen Tagen/Wochen der Einschränkungen massive Auswirkungen gespürt, dabei hatte die Rezession, der Wandel gerade erst begonnen. Wie immer waren diejenigen, die der Kante am nächsten waren, am härtesten betroffen. Zahlreiche Menschen konnten weiter atmen und entspannt zu Hause bleiben und hatten ein paar Monate Zeit, bevor finanzielle Panik einsetzte. Und für andere, die von Gehaltsscheck zu Gehaltsscheck lebten, gab es eine große Unmittelbarkeit des Kampfes.
Die wirtschaftlichen „Nebenwirkungen“ dieses Coronavirus waren unabsehbar.
Eine unserer Chance war zusammen-zu-rücken.
Was wäre wenn der Virus die Medizin für uns wäre?
Das Wetter schwenkt in dieser Zeit immer wieder Richtung Frühling, vieles begann schon viel zu früh zu erblühen, öffnet sich, zeigt das neue Leben! Beim Wetter zog der Virus den Kürzeren. Wir Menschen aber wurden aufgerufen uns zurück zu ziehen, in uns zu gehen, unserer Pläne und Vorhaben fallen zu lassen und uns dem Nicht-Wissen und der Ratlosigkeit hinzugeben. Ungewohnt und eine Chance!
Den Virus lieben? Der Virus war unschuldig. Er war vielleicht gefährlich, aber unschuldig, und potentiell hätte er uns ja auch was Gutes bringen können. Wie zum Beispiel die Umkehrung von unserem ungesundem, lebensfeindlichem Verhalten. Damit meine ich sowohl unsere sozialen Gewohnheiten wie auch die Rechte und Verhaltensweisen, die wir uns gegenüber Mutter Erde herausnehmen. Vielleicht war das alles wie ein heilendes hohes Fieber, an deren Ende wir klarer, stärker und liebender sein könnten.
Lasst uns zusammenhalten und die Chance nützen.
Nun versuchen wir neue Wege mit dem Umgang der "neuen Realität" (so bezeichnet unser Bundeskanzler diese Zeit danach) zu finden. Mit dem Öffnen der Staatsgrenzen und der Rücknahme von einigen Einschränkungen, war ab Mitte Juni die Abhaltung meiner Angebote hier am Wolfgangsee wieder möglich.
Ich persönlich frage mich gerade, was ich zurück haben will von dem was ich vorher gelebt habe. Was von dem vorher gelebten so wertvoll und nährend war, dass es wieder Platz in meinem Leben bekommen soll! Da bin ich dran (Juni 2020).
Schaut auf Euch, bleibt gesund, Christian
Noch ein kurzer, weiser Satz der über einen Ältesten aus dem Visions-Suche-Netzwerk zu mir gekommen ist, und der von Andreas Gerber stammt:
Was ich nicht weiss - weiss der Kreis
Ich lade Dich zum Beginn eines vertrauensvollen Miteinanders zu einem persönlichen Gespräch ein. Ich freue mich auf Deine Kontaktaufnahme.
Christian Kirchmair
Schoberweg 10; A-5350 Strobl am Wolfgangsee, Österreich
Ich bin viel unterwegs und
am Besten per Mail erreichbar: ck@christian-kirchmair.at